Inhalte und Ziele der IWE GK als Forschungseinrichtung

Inhalte und Ziele der IWE GK

Die Interdisziplinäre Wissenschaftliche Einrichtung Genossenschafts- und Kooperationsforschung (IWE GK) ist eine Forschungseinrichtung der Juristischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die 2011 gegründet wurde.

Sie setzt eine 100jährige Tradition der Genossenschafts- und Kooperationsforschung in Halle fort.

Das Kernanliegen ist die zeitgemäße Weiterentwicklung der Grundgedanken des Genossenschaftswesens, der durch die UNESCO im Jahr 2016 in die Liste des Immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
UNESCO Kommission, Pressearchiv

Gegenstand sind u. a. öffentlich-rechtliche Formen genossenschaftlicher Kooperation und deren Nutzung z.B im Rahmen der Sicherung von lokalen und regionalen Infrastrukturen.

Neben der Grundlagenforschung bemüht sich die IWE GK in besonderer Weise um die rechtsvergleichende Forschung und den Praxistransfer.

Ferner ist sie zur Förderung des Austausches und der Weiterentwicklung von nationalem und internationalem Wissen auf dem Fachgebiet des Genossenschaftswesens aktiv als ordentliches Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Genossenschaftswissenschaftlicher Institute e.V. (AGI) tätig. www.agi-genoforschung.de

Unterstützt wird sie durch die Gesellschaft zur Förderung der Genossenschafts- und Kooperationsforschung Halle-Wittenberg e.V.. (GFGK)

Arbeitsfelder und Forschungsschwerpunkte der IWE GK

Aus den bisherigen wissenschaftlichen Aktivitäten der Mitglieder der IWE GK lassen sich auch die zukünftigen Arbeitsfelder und thematischen Schwerpunkte ableiten, die an dieser Stelle in der Zusammenschau von Personen und Themen vorgestellt werden sollen. Dabei lassen sich die folgenden Einzelbereiche unterscheiden:

Arbeitsfeld 1: Entwicklung des Genossenschaftsrechts im engeren Sinne

Hier geht es um die weitere Entwicklung des Genossenschaftsgesetzes einschließlich seiner steuerrechtlichen und weiteren Bezüge sowie der Bereitstellung von neuen Rechtsformen für kleine und öffentlich-rechtliche Genossenschaften.
Personen: Prof. Dr. Sieker, Prof. Dr. Kluth

Arbeitsfeld 2: Die Governance von Genossenschaften

Anknüpfend an das erste Themenfeld geht es hier darum, die rechtlichen und governance-bezogenen Besonderheiten der verschiedenen Erscheinungsformen von Genossenschaften in den Blick zu nehmen und mit anderen Unternehmensformen unterschieden nach Betätigungsfeldern und –zwecken zu vergleichen. Zudem werden institutionenökonomische und systemtheoretische Ansätze zu den Genossenschaften und Nonprofit-Organisationen untersucht. Mit diesem Themenfeld fügt sich die IWE GK auch spezifisch in das Profil der Fakultät ein, das durch die Forschung zur Governance-Thematik aus juristischer und wirtschafswissenschaftlicher Sicht maßgeblich bestimmt ist.
Personen: Prof. Dr. Neyer, Jun-Prof. Dr. Müller, Prof. Dr. Sieker, Prof. Dr. Kluth,
PD Dr. Valentinov

Arbeitsfeld 3: Sozial- und Infrastrukturgenossenschaften

In diesem Bereich geht es darum, die Rahmenbedingungen für die Ko-Produktion öffentlicher Güter durch Genossenschaften, auch in Kooperation mit Kommunen und Kammern, näher zu untersuchen und geeignete Handlungsfelder aufzuzeigen. Zugleich geht es darum, die Genossenschaft als Instrumente der Bürgerbeteiligung weiter zu entwickeln.
Personen: Prof. Dr. Kluth, Prof. Dr. Rosenfeld, PD Dr. Valentinov

Arbeitsfeld 4: Agrargenossenschaften national und international

Dieses klassische Feld der Halleschen Genossenschaftsforschung wird vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen sowie der Einsatzmöglichkeiten in der Entwicklungszusammenarbeit bearbeitet.
Personen: Prof. Dr. Balmann, Prof. Dr. Klein, PD Dr. Valentinov

Arbeitsfeld 5: Prüfungswesen

Hier werden die neueren Entwicklungen im Bereich Prüfungswesen verfolgt und wissenschaftlich vertieft behandelt.
Personen: Prof. Dr. Ebeling

Arbeitsfeld 6: Innovationskooperation, kommunale Kooperation

In diesem Arbeitsfeld werden die Möglichkeiten und Vorzüge der Kooperation von Hochschulen und Wirtschaft, Hochschulen und Veraltung sowie von Kommunen in den Blick genommen.
Personen: Prof. Dr. Kluth, Prof. Dr. Rosenfeld

Kleine Begriffskunde zu »Genossenschaft«

Der Begriff Genossenschaft wurzelt im altdeutschen Wort “noz” (=Vieh). Wer Anteil am Vieh bzw. einer Viehweide hatte, wurde als “Ginoz” bezeichnet. Die gemeinsame Viehhaltung war Angelegenheit der “ginozcaf”.

Aus dem “Ginoz” wurde im Mittelhochdeutschen der “Genoz” und in der Neuzeit der “Genosse”. Der Begriff bezeichnet Gefährten mit gemeinsamen Erfahrungen oder Zielen, z.B. Kampf-, Eid- oder Bundesgenossen.

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Interdisziplinäre Wissenschaftliche Einrichtung Genossenschafts- und Kooperationsforschung Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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